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Compréhension écrite: NUREJEWS HUND


Myu

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Bonjour tout le monde, je viens de réaliser mon devoir et j'aimerai avoir votre avis car je ne suis pas sûre de mes réponses, puis il y a quelques petites choses où je n'ai pas su répondre :/ Je vous remercie par avance de votre aide.

Texte: Als der weltberühmte Tänzer und spätere Choreograph Rudolf Nurejew 1993 in Paris starb, hinterließ er außer Antiquitäten einen Hund namens Oblomow. (…) 
So elegant, geschmeidig und durchtrainiert Rudolf Nurejew selbst in späteren Jahren und noch zu Beginn seiner tödlichen Krankheit war, so unelegant,übergewichtig und schwerfällig war Oblomow, der Hund. Wie sich besonders schöne und attraktive Menschen instinktiv mit unscheinbaren Freunden umgeben, damit ihr eigener Glanz nicht Schaden nimmt, so hatte sich Rudolf Nurejew, der Weltmeister der Schwerelosigkeit, ausgerechnet diesen kurzatmigen, plumpen Hund ausgesucht, der ergeben neben ihm schlurfte, während sein Herr geradezu flog, tanzte, durchs Leben glitt. Ausgesucht ? Er hatte sich diesen Hund keineswegs ausgesucht, dieser Hund war eines Tages einfach in sein Leben getreten. Jemand, der immer auf Reisen, immer auf Tournee ist, reißt sich nicht gerade um die ständige Verantwortung für einen Hund. Rudolf Nurejew war auf einer Party bei einem berühmten Schriftsteller gewesen. Als er am späten Vormittag und nach einem üppigen Frühstück den Schriftsteller verließ, trabte der Hund einfach hinter ihm her auf den Flur und ins Treppenhaus, dann fuhr er mit ihm im Fahrstuhl nach unten.

Das war im Frühjahr 1984. Zu dieser Zeit hatte Rudolf Nurejew noch achteinhalb Jahre zu leben, der Hund noch ganze fünfzehn. Bis zu Nurejews Tod wohnte er bei ihm, mal in New York, mal in Paris, und wenn der Tänzer unterwegs war, sorgten Freunde für das plumpe,  freundliche, träge Tier, das meistens auf einem Brokatkissen lag und schlief. 
Wenn Nurejew zu Hause war, begleitete Oblomow seinen Herrn natürlich überall hin, vor allem zum täglichen Training in den Ballettsaal mit den riesigen Spiegeln, dem glatten Boden und der barre. Dort lag dann das Brokatkissen neben dem Klavier. (…) Er verstand inzwischen viel vom Tanz, wenn er auch nicht recht begriff, weshalb Lebewesen sich der Tortur unterzogen, mit beiden Beinen gleichzeitig in der Luft zu sein und dabei noch die Arme graziös emporzurecken, ailes de pigeon, en avant et en arrière. Wozu das alles ? (…)

Was er hier sah und erlebte, war etwas anderes als das, was er in seinem früheren Leben, von dem niemand etwas wusste, gesehen hatte.Bei zwei jungen Männern hatte er gelebt, die abends Frauenkleider anzogen, mächtige Perücken aufsetzten und ihn in eine verrauchte Bar mitnahmen, wo sie vor anderen Männern scheußlichen Lieder sangen. Oblomow hatte damals noch Garçon geheißen, denn wenn die beiden jungen Männer eine ihrer zahlreichen Partys gaben, hatten sie ihm eine Fliege umgebunden und ihn als Hausdiener vorgestellt. Oblomow hatte das keineswegs amüsant gefunden. Bei Rudolf Nurejew, das spürte er sofort, war er in eine ganz andere Umgebung geraten, die Kultur und Schönheit bedeutete, auch wenn es ebenfalls oft rauschende Partynächte gab. Die beiden jungen Männer hatten ihn damals einfach zurückgelassen.

Das Leben bei seinem neuen Herrn gefiel Oblomow ungemein, und er liebte es, Nurejew zuzusehen, wenn auch dessen Sprungkraft nicht mehr so groß war wie in den früheren Jahren. Er konnte sich nicht satt sehen, die Schwerelosigkeit des Tänzers schien ihm ein Wunder und wenn sein Herr die Position écarté de face einnahm, dann vibrierte sein Herz vor Liebe, und die Augen wurden ihm feucht. Denn es erfüllten sich ihm Träume und Ahnungen und Vorstellungen von großer Kunst, die schon immer in ihm geschlummert hatten.
 

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